Neurozeption ist die automatische Funktion des Nervensystems, Veränderungen in der Umgebung zu erkennen und darauf zu reagieren. Es ist ein unterbewusster Prozess, der außerhalb unseres bewussten Wahrnehmungsbereichs abläuft.
Das Nervensystem überwacht ständig die Umgebung auf potenziell schädliche Veränderungen. Dieser Prozess wird als Bedrohungserkennung bezeichnet. Wenn das Nervensystem eine potenzielle Bedrohung erkennt, löst es eine Reihe von Reaktionen aus, die uns helfen, die Bedrohung zu vermeiden oder ihr zu entkommen.
Der erste Schritt der Bedrohungserkennung wird als sensorischer Input bezeichnet. Dabei sammeln die Sinne des Körpers (Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken) Informationen über die Umgebung. Diese Informationen werden dann an das Gehirn gesendet, wo sie verarbeitet werden.
Wenn das Gehirn feststellt, dass eine potenzielle Bedrohung vorliegt, aktiviert es die Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Dies ist ein Überlebensmechanismus, der den Körper darauf vorbereitet, entweder gegen die Bedrohung zu kämpfen oder vor ihr zu fliehen.
Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion wird von der Amygdala gesteuert. Dies ist eine kleine, mandelförmige Struktur im Gehirn. Die Amygdala ist für die Verarbeitung starker Emotionen wie Angst und Angstzustände verantwortlich.
Wenn die Amygdala aktiviert wird, löst sie eine Reihe von Veränderungen im Körper aus. Dazu gehören eine Erhöhung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und der Atmung. Der Körper setzt auch Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol frei. Diese Hormone bereiten den Körper auf Aktion vor.
Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion ist ein Überlebensmechanismus, der sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Sie ist darauf ausgelegt, uns zu helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden oder ihnen zu entkommen. Sie kann jedoch auch in Reaktion auf nicht bedrohliche Situationen ausgelöst werden, zum Beispiel wenn wir durch ein lautes Geräusch erschreckt werden.
In einigen Fällen kann die Kampf-oder-Flucht-Reaktion zu Angst und Panik führen. Dies kann passieren, wenn der Körper eine Bedrohung wahrnimmt, die tatsächlich nicht vorhanden ist. Es kann auch vorkommen, wenn die Reaktion im Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung übertrieben ist.
Angst und Panik sind an sich nicht schädlich. Sie können jedoch unser Leben stören. Deshalb ist die Regulierung des Nervensystems so wichtig: Sie hilft sicherzustellen, dass die Kampf-oder-Flucht-Reaktion nur dann aktiviert wird, wenn eine echte Bedrohung vorliegt.